Mediterrane Gärten

Frau mit Lavendel
Zitronenbaum mit Früchten

Auch wenn der Lavendel – den einst Benediktiner Mönche über die Alpen brachten – in unseren Breiten auf eine lange kulturelle Tradition zurückblickt, steht der Lippenblütler wie nichts anderes für den Zauber der Provence. Wenn im Hinterland die Sonne über dem Violet der Lavendelfelder untergeht, lauscht man auf seiner Natursteinterrasse das Zirpen der Grillen, die es sich auf einer warmen Steinmauer gemütlich gemacht haben.

Anderswo sticht ein Gelb hervor. Es kommt von den Zitronen in einem Garten an der italienischen Riviera. Umgeben von ligurischen Weinhängen mit einem Glas rubinroten Barbera in der Hand, bestaunt man die Vorboten des Winters, wenn sich die Blätter verfärben und die Ernte längst eingeholt ist.

Von der Côte d’Azur an die italienische Riviera, von den Hügeln der Toskana bis an die Strände Andalusiens: Mediterrane Gärten entfalten auch in unseren Breiten ihren liebenswerten Charme, unabhängig davon, welches Dorf an welcher Küste als gedankliche Kulisse dient.

Asiatische Gärten

Wenn im Mai die Blüten des Rhododendron ihre Farbenpracht entfalten, so ist das in einem japanischen Garten immer etwas besonders. Denn für die nächste Zeit werden sie vorwiegend dafür das sein, dem dominierenden Grün einen kontrastreichen Akzent zu verleihen.

Ein kleiner, geschwungener Bachlauf speist einen Teich, an dessen Ufern der Bambus den Rhythmus des Windes folgt. Große Steine stehen aufrecht inmitten moosbedeckter Grünflächen neben kunstvollen Garten-Bonsais. Willkürlich gebrochene Natursteinplatten markieren den Weg drum herum, der über wellenförmig geharkte Kiesflächen führt.

Traditionelle japanische Gärten faszinieren als kleinformatige Spiegelungen eines ideellen Universums. Dieses Charakteristikum entstammt der chinesischen Gartentradition, welche ihrerseits durch die Lehre der Fünf Elemente – Erde, Metall, Wasser, Holz und Feuer – geprägt ist. Verlockender Zauber aus dem Fernen Osten für den eigenen Garten!

Asiatischer Garten mit Weg und Pflanzen
Schwebender Buddha

Heil-, Duft- und GewürzGärten

Gewürzgarten mit bunten Blumen
schwebender Mörser

Wieder einmal waren es Mönche, die als die Ersten nördlich der Alpen Heil-, Duft- und Gewürzpflanzen in Gärten kultivierten. Das war der Beginn der Klostermedizin, in der jedoch der berühmteste Mönch seiner Zunft eine Nonne war. Hildegard von Bingen. Nicht umsonst hat man bei ihrem Namen sofort Liebstöckel, Lorbeer und den Gundermann im Sinn.

Gleich daneben oder mittendrin folgt auf die süße Duftnote der Richter-Narzisse im April das markante Bukett des Fenchelholzbaums im Mai – begleitet vom gleichzeitigen Erwachen des Flieders. Lang bevor im Juli der eigene Kümmel geerntet wird. Für feine Nasen und Gaumen hat alles seine Zeit, und jede Zeit hat seine Noten aus dem Reichtum der Natur.

BAUERNGärten

Umrandet von einem einfachen Lattenzaun, geometrisch angelegte Beete, eingefasst mit Buchsbäumen. Den Mittelpunkt in diesem Bauerngarten bildet eine üppige Kletterose. Die Wege mit Rindenmulch bedeckt, entfalten die Nelken am Rosenbogen ihre ganz eigene Pracht.

Wuchernde Kräuter, wie man sie aus Klostergärten auch kennt, neben Tomaten, Kohl und anderen Gemüsen. Leuchtende Kürbisse ganz kurz vor der Ernte, während die Beeren der Hagebutte ihr feuriges Rot zum brennen bringen. Und immer wieder stößt man auf diese unglaubliche Vielfalt an Blütenpracht, wie auf das kräftige Gelb der Goldrute,  die in einer sonnigen Ecke des Gartens ihren festen Platz bekommen hat.

Und wenn man die Zeit hat, die Bienen zu beobachten, die sich am Nektar erfreuen, so findet man Platz auf einer Holzbank und findet’s einfach nur schön.

Bauerngarten mit Bauernhaus im Hintergrund
Kürbisse fliegen durchs Bild

Heide- und MoorbeetGärten

Heidenlandschaft bei Sonnenaufgang
Ein Birkhuhn fliegt

Wenn sich der herbstliche Morgentau, gespeist aus dem angrenzenden Teich, über die Besenheide legt, dann ist es ein unmissverständliches Zeichen, dass die Tage nun schnell immer kürzer werden.

Der Heidegarten hat das ganze Jahr über schon so vieles geschenkt, wie das Blühen der Schneeheide im Frühjahr oder der Moorheide im Sommer, bis hin zum Wacholder, der in diesem Jahr besonders viel seiner prächtigen Beeren trug. Nicht zu vergessen die markanten Blüten des Fieberklees im benachbarten Moorbeet.

Mit einem vermeintlichen Ruf eines Birkhuhns begleitet, beginnt der Tag mit einem Tee aus feinsten Heidekrautblüten. Der Frosch quakt seine letzten Male, bevor er sich in seine wohlverdiente Winterstarre begibt, bis hinein in den Frühling, wo der Heidegarten schon längst wieder begonnen hat,  mit den Jahreszeiten zu gehen.

Barock- und Englische Gärten

Hoch thront die Sonne über den Garten, in der das Gurtgesims des barocken Schlosses einen schmalen Schatten wirft. Gebändigte Erde, in der die Symmetrie zum Kanon erhoben ist. Zusammengefasst in ein großes Gesamtkunstwerk. In Englischen Gärten hingegen thront etwas anderes ganz oben. Ein Pavillon auf einer Anhöhe, als ideeler Zielpunkt einer gartenarchitektonischen Inszenierung.

So wie in englischen Gärten das ausgedehnte Grün besonders charakteristisch ist, ist der schier grenzenlose Blumenreichtum – eingefasst in eine opulente Ornamentik – ein sicheres Indiz dafür, dass nicht weit von hier ein steinerner Engel mit einem Krug ein barockes Brunnenbecken füllt.  Hier immer religiös und mythologisch angehaucht, dort – beseelt vom Geist der Aufklärung – sich den Schöpfungen der Natur zuwendend.

Der Barocke Garten und der Englische Garten sind zwei große Zeugen ihrer Zeit, welche die Gartenarchitektur bis in die Gegenwart prägt.

Schloss Leopoldskron mit Blumen im Vordergrund
Barockvilla mit Bassin
Steinsäule schwebt durchs Bild

Garten am Dach

Intensive Dachbegrünungen sind kleine oder große Gärten auf Flachdächern. Sie sind die „Naturvariante“ von Dachterrassen, sind sie doch mit üppiger Bepflanzung ausgestatten. Sofern es die Statik und die Bodenaufbauhöhe zulassen, lassen sich im Grunde alle Arten von Gärten errichten, wie man sich auch zu ebener Erde findet.

Dachgärten finden wir häufig in Penthäuser beziehungsweise generell im städtischen Bereich. Sie dienen als Verlängerung des Wohnraumes und schenken ein außergewöhnlich schönes Stück an Lebensqualität.

Extensive Dachbegrünungen

Diese pflegeleichten Begrünungen erfüllen neben einer optischen Funktion, wie zum Beispiel auf Garagendächern oder auf Flachdächern im Industrie- und Gewerbebau, auch einen ökologischen Zweck. Beispielsweise begünstigen sie das Mikroklima, in dem sie Regenwasser speichern und wieder verdunsten oder indem sie Sauerstoff produzieren. Außerdem fördern Sie die Artenvielfalt von Insekten, die Vögel als Nahrung dienen.

Zur Bepflanzung dienen Sedumarten wie die Fetthenne oder Mauerpfeffer sowie Gräser. Winterfeste Pflanzen in Trögen erweitern die gestalterischen Möglichkeiten extensiver Dachbegrünungen.

Architektonische Gärten

Design und Natur – vordergründig zwei entgegengesetzte Pole – finden in architektonischen Gärten eine zeitlose Ausdrucksform. Frei nach dem Motto „weniger ist mehr“ sind sie auf den ersten Blick eher puristisch geprägt. Doch sie erfahren in starken, markanten Designelementen – sowohl künstlicher als auch natürlicher Art – ihre bewusst gesetzten Höhepunkte. Hier eine Sitzbank aus Sichtbeton vor einer stählernen Skulptur, dort eine schattenspendende, quadratische Schirmplantane.

Solitäre Formgehölze sind beispielgebend für architektonische Gärten, spielen doch symmetrischen Formen und klare Linien eine zentrale gestalterische Rolle.

Designbewusste Menschen fühlen sich in architektonischen Gärten besonders zu Hause. Denn diese Orte bringen eine Lebensart zum Ausdruck, den sie auch in anderen Lebensbereichen – wie der Mode oder dem Interieur – stilbewusst und ohne Kompromisse pflegen.